Initiativantrag vom 2.5.2014 für den Jugendhilfeausschuss

Weiterentwicklung der Jugendhilfe durch Entwicklung und Förderung von Selbsthilfepotentialen am Beispiel des in Berlin und Potsdam durchgeführten und evaluierten Konzeptes „Familienrat“

Die Kosten im Bereich ‚Hilfen zur Erziehung‘ steigen seit Jahren nicht nur im Regionalverband Saarbrücken kontinuierlich an. Um dieser Kostenentwicklung nicht hilflos gegenüber zu stehen sehen wir es als notwenig an, flexible, kostengünstige und dennoch wirksame Konzepte in der Jugendhilfe zu entwickeln und umzusetzen. Der Regionalverband Saarbrücken hat hier am Beispiel „Sozialraumorientierung“ bereits erste erfolgreiche Schritte eingeleitet. Dennoch sehen wir die Notwendigkeit, diese eingeleitete Entwicklung weiter voran zu treiben. Insbesondere erscheinen solche Konzepte zielführend, die an der Stärkung und Förderung von Selbst- und Nachbarschaftshilfepotentialen der Menschen ansetzen, ohne dass sich der öffentliche Träger der Jugendhilfe dabei aus seiner gesetzlichen Verantwortung heraus zieht.

In diesem Zusammenhang erscheint das in mehreren deutschen Städten praktizierte und durch die Fachhochschule Potsdam 2010 in Berlin evaluierte Konzept des sogenannten „Familienrates“, in dem Familien durch die Methodik des ‚Empowerments‘ in ihrer Selbstverfügungskraft gestärkt und in die Lage versetzt werden, Alltagsumstände in geregelte Bahnen zu lenken, als sehr vielversprechend.

Die Fraktionen von CDU und SPD bitten die Verwaltung daher zu prüfen, ob ein solcher Ansatz für die Jugendhilfe im Regionalverband Saarbrücken ein sinnvolles Ergänzungsmodul darstellen kann, durch das Selbstverfügungskräfte von Familien aktiviert werden können, um dadurch das Angebot der professionellen, kostenintensiven Hilfesysteme auf ein notwendiges Minimus reduzieren zu können. Die Verwaltung möge dem Jugendhilfeausschuss hierzu eine fachliche Einschätzung und ggfs. ein auf den Regionalverband Saarbrücken zugeschnittenes Umsetzungskonzept vorstellen.