„Am 1. November 2011 startete das Projekt „Bürgerarbeit zur Vermeidung von Schulverweigerung“ im Regionalverband Saarbrücken. Drei Bürgerarbeiterinnen und drei Bürgerarbeiter sind seitdem erfolgreich als Schulbegleiter mit einer Arbeitszeit von jeweils 30 Wochenstunden eingesetzt“, so lautet einhellig die Rückmeldung aller Beteiligten aus den teilnehmenden allgemeinbildenden Schulen im Regionalverband Saarbrücken während des regelmäßig stattfindenden Fachgesprächs zum Projekt.
Zu den Aufgabenbereichen der Schulbegleiter zählen u. a. Telefonrecherchen und Hausbesuche zur informellen Aufklärung bei Schulverweigerung; zu diesem Zweck sind sie mit Diensthandys und Fahrkarten für den öffentlichen Personennahverkehr ausgestattet. Die Schulbegleiter sind dabei nicht beauftragt, pädagogische Gespräche zu führen. Vielmehr handeln sie stets in enger Abstimmung mit der Schulleitung sowie der Schulsozialarbeit vor Ort und werden fachlich von einer sozialpädagogischen Fachkraft der Koordinierungsstelle bei Schulverweigerung „Zweite Chance“ des Diakonischen Werkes an der Saar gGmbH begleitet.
Zum Angebot der Schulbegleitung gehören im Fall von Mobbing oder bei bestehenden Ängsten auch Bus-/Zugbegleitung bzw. Schulwegbegleitung, was in Absprache mit den Eltern gewährt wird. Die Schulbegleiter geben den Schulen zusätzlich Unterstützung als zweite Aufsicht in verschiedenen Bereichen, z. B. im Trainingsraum, im Werkraum oder bei freizeitpädagogischen Angeboten wie Ausflügen, Klassenfahrten sowie bei der Nachmittags- und Ferienbetreuung. Und die Präsenz der Schulbegleiter ermöglicht den Schulen die erweiterte Nutzung der Bibliothek, bzw. Mediathek und damit den Schülern die Vorbereitung auf Klassenarbeiten, Prüfungen sowie die Bearbeitung von Projekten in einem beaufsichtigten, beruhigten Arbeitsbereich.
Der Einsatz der Schulbegleiter erfolgt zusätzlich und wettbewerbsneutral, d. h. es werden keine regulären Stellen ersetzt. Dafür wurden neue Tätigkeitsbereiche erschlossen, die nach Auskunft der Schulen eine sinnvolle Ergänzung bestehender Angebote darstellen, z. B. Nachmittagsbetreuung, Schulsozialarbeit und Unterstützung von Lehrkräften.
Die anfallenden Tätigkeiten im Schwerpunktbereich “Prävention von Schulverweigerung“ nehmen dabei auch an größeren Schulen nur einen Teil der Arbeitszeit in Anspruch. Wichtig für die Schule ist bei alldem, dass die Schulbegleiter verlässliche Ansprechpartner und täglich an der Schule präsent sind, um im Bedarfsfall umgehend eingesetzt werden zu können. Die Schulbegleiter unterstützen so die Schulen in ihrem Anspruch, keine Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg zu einem Schulabschluss und in die Arbeitswelt zu verlieren.
Das Projekt wird durch eine Steuergruppe begleitet, in der neben Vertretern der CDU-Fraktion im Regionalverband als Initiator, auch Vertreter aus dem Jugendamt, aus dem Jobcenter, von den beteiligten Schulen, aus dem Diakonischen Werk als dem Träger und die Schulbegleiter/innen selbst vertreten sind.